WordPress Multisite – Alles was du wissen musst

Lesedauer: 11 Minuten

Du betreibst mehrere WordPress-Websites und suchst nach einer effizienteren Lösung für Verwaltung und Pflege? WordPress Multisite könnte genau das Richtige für dich sein. Mit WordPress Multisite kannst du auf einer einzigen WordPress-Installation beliebig viele unterschiedliche Websites erstellen und zentral managen. Dieses Feature verwandelt WordPress in ein Netzwerk aus Websites, die alle über eine einzige Oberfläche – als sogenannter Superadministrator – kontrolliert und gewartet werden. WordPress.com selbst ist ein bekanntes Beispiel: Diese Plattform läuft als Multisite-Netzwerk mit Millionen von Blogs auf einer Installation. Lass uns Schritt für Schritt in die Welt von WordPress Multisite eintauchen!

 Das Wichtigste in Kürze:

WordPress Multisite verwandelt deine WordPress-Installation in eine Plattform für mehrere Websites, die zentral administriert werden. Bevor wir ins Detail gehen, ob Multisite für dich geeignet ist, schauen wir uns zunächst an, in welchen Fällen dieses Feature besonders sinnvoll ist.

Was ist Multisite?

WordPress Multisite ist ein seit Version 3.0 in WordPress integriertes Feature, mit dem du mehrere Webseiten innerhalb einer WordPress-Installation betreiben kannst. Statt für jede Website eine eigene WordPress-Instanz aufzusetzen, ermöglicht Multisite die zentralisierte Verwaltung aller Sites über ein gemeinsames Dashboard. Alle Seiten des Netzwerks teilen sich den gleichen Code (WordPress-Core, Plugins, Themes) und liegen auf einem Server, haben aber jeweils eigene Inhalte, Einstellungen und oft auch eine eigene URL-Struktur. Technisch gesehen legt WordPress für jede neue Site im Multisite-Netzwerk ein Set eigener Datenbanktabellen an (für Posts, Einstellungen etc.), während einige Daten global für das ganze Netzwerk verwaltet werden (z. B. Benutzerkonten, die netzwerkweit gültig sind). Die einzelnen Websites sind somit virtuelle Seiten – sie haben keine separaten Verzeichnisse auf dem Server, aber eigene Upload-Ordner und eigene Datenbankeinträge für ihre Inhalte.

Ein Multisite-Netzwerk kann entweder subdomain-basiert oder verzeichnisbasiert aufgebaut sein. Das heißt, deine Sites sind entweder unter unterschiedlichen Subdomains (seite1.deinedomain.de, seite2.deinedomain.de usw.) oder unter Pfad-Erweiterungen der Hauptdomain (deinedomain.de/seite1, /seite2 etc.) erreichbar. Welche Variante besser ist, hängt vom Anwendungsfall ab – beide haben Einfluss auf SEO und Verwaltung (Subdomains werden von Suchmaschinen als eigenständige Websites betrachtet, während Unterverzeichnisse als Teil einer großen Website gelten). Wichtig zu wissen: Du musst dich beim Einrichten von WordPress Multisite für eine der beiden Strukturen entscheiden, und ein späterer Wechsel ist ohne erheblichen Aufwand nicht möglich. Für Subdomain-Netzwerke ist außerdem ein sogenannter Wildcard-DNS-Eintrag nötig, damit alle Subdomains auf deinen Server zeigen – informiere dich bei deinem Hoster, wie du *.deinedomain.de einrichtest. Nutzt du die Unterverzeichnis-Variante, solltest du beachten, dass WordPress diese nur bei frischen Installationen (jünger als 1 Monat) erlaubt – ist deine bestehende Website älter, musst du aus technischen Gründen das Subdomain-Modell wählen.

Typische Anwendungsfälle

WordPress Multisite entfaltet seinen Nutzen vor allem dann, wenn du mehrere Websites betreiben möchtest, die du effizient zentral verwalten willst.

  • Unternehmen mit mehreren Websites: Wenn du als Unternehmen neben der Haupt-Website noch weitere Seiten betreibst – etwa separate Landingpages, Microsites für Produkte, Kampagnen oder Länderwebsites – kannst du diese mit Multisite kostengünstig und konsistent pflegen. Das zentrale Management stellt sicher, dass z. B. Corporate Design Richtlinien durch einheitliche Themes leichter eingehalten werden.
  • Agenturen und Freelancer: Web-Agenturen, die viele Kunden-Websites hosten und warten, können mit einem Multisite-Netzwerk alle Kundenprojekte auf einer Installation bündeln. Das spart Server-Ressourcen und vereinfacht Updates und Backups, da alles an einem Ort ist. Jede Kundenwebsite kann trotzdem eigenständig gestaltet werden. Für Agenturen ist Multisite eine relativ einfache und kostengünstige Möglichkeit, Hosting als Service anzubieten.
  • Mehrsprachige Websites: Statt ein Plugin für Mehrsprachigkeit zu nutzen, kann man pro Sprache eine eigene Site im Multisite-Netzwerk anlegen. So lassen sich Sprachversionen einer Website sauber trennen, während sie dennoch vom selben Team verwaltet werden. (Beachte: Hier ist etwas technischer Mehraufwand nötig, oder der Einsatz eines Plugins wie MultilingualPress, um die Sprachseiten zu verknüpfen.)

Kurzum: Immer wenn mehrere WordPress-Seiten betrieben werden, die ähnliche Anforderungen haben und zentral gepflegt werden sollen, lohnt es sich, über WordPress Multisite nachzudenken. Hast du hingegen nur eine einzelne Website oder sehr stark ineinander integrierte Inhalte (die z. B. auf einer gemeinsamen Startseite dargestellt werden sollen), dann reicht meist eine normale WordPress-Installation aus.

Technische Voraussetzungen und Vorbereitung für WordPress Multisite

Bevor du Multisite aktivierst, solltest du sicherstellen, dass deine Umgebung einwandfrei dafür vorbereitet ist. Die gute Nachricht: Jede aktuelle WordPress-Version unterstützt Multisite von Haus aus. Du benötigst kein spezielles WordPress-Paket – es geht nur darum, die Funktion zu aktivieren. Dennoch gibt es einige Voraussetzungen und Vorbereitungen:

  • Administratorrechte & Serverzugriff: Du musst Administrator der WordPress-Installation sein und Zugang zum Dateisystem des Servers haben. Ohne diese Rechte kannst du Multisite nicht einschalten.
  • Plugin-Kompatibilität prüfen: Es ist ratsam, alle Plugins vor der Umstellung temporär zu deaktivieren. So verhinderst du, dass ein Plugin die Einrichtung stört. Nach erfolgreicher Einrichtung kannst du benötigte Plugins wieder aktivieren (oder netzwerkweit aktivieren, dazu später mehr).
  • Backup erstellen: Führe vorher ein vollständiges Backup deiner Website (Dateien und Datenbank) durch. Falls etwas schiefgeht, kannst du so den Ausgangszustand wiederherstellen.
  • FTP/Dateizugriff sicherstellen: Stelle sicher, dass du die WordPress-Dateien bearbeiten kannst (z. B. via FTP, SFTP oder dem Dateimanager deines Hosters). Du wirst gleich an der wp-config.php und .htaccess kleine Änderungen vornehmen müssen.
  • Permalink-Struktur getestet: Multisite erfordert funktionierende Permalinks. Prüfe im WordPress-Backend unter Einstellungen → Permalinks, ob sprechende URLs (Pretty Permalinks) korrekt funktionieren – also z. B. deineurl.de/beispiel-beitrag aufrufbar ist statt nur ?p=123. Wenn Permalinks bisher nicht genutzt wurden, aktiviere sie testweise. Eine funktionsfähige Rewrite-Struktur (z. B. mit .htaccess auf Apache) ist essentiell für Multisite, besonders im Unterverzeichnis-Modus.
  • Domain und URL-Struktur planen: Überlege dir im Voraus, welches URL-Modell dein Multisite-Netzwerk nutzen soll – Subdomains oder Unterverzeichnisse. Beispiel Subdomain: seite1.deinedomain.de; Beispiel Unterverzeichnis: deinedomain.de/seite1. Diese Entscheidung triffst du während der Installation und kannst sie später nicht ohne Weiteres ändern. Prüfe bei Subdomains, ob dein Hosting Wildcard-Domains unterstützt (oder richte zumindest für jede benötigte Subdomain einen DNS-Eintrag ein). Bei Unterverzeichnissen sollte deine WordPress-Installation im Root der Domain laufen (nicht in einem Unterordner) und wie erwähnt nicht älter als ca. ein Monat sein, da WordPress ansonsten Subdomains erzwingt.

WordPress Multisite einrichten (Schritt-für-Schritt-Anleitung)

Die Einrichtung einer WordPress Multisite erfolgt in ein paar Etappen. Im Grunde aktivierst du zuerst den Multisite-Modus in der Konfiguration und führst dann im Dashboard einen Installationsprozess durch. Hier eine kompakte Anleitung:

Bestehende WordPress-Installation vorbereiten

Logge dich in dein WordPress-Dashboard ein. Deaktiviere alle Plugins (vorübergehend) und erstelle ein Backup, falls noch nicht geschehen. Vergewissere dich nochmals, dass Permalinks funktionieren und du die Wahl zwischen Subdomain oder Unterverzeichnis getroffen hast.

Multisite-Modus in wp-config.php aktivieren

Öffne die Datei wp-config.php deiner WordPress-Installation (im Hauptverzeichnis) in einem Editor. Füge eine neue Zeile direkt über der Zeile /* That's all, stop editing! Happy blogging. */ ein – und zwar: define('WP_ALLOW_MULTISITE', true); Speicher die Datei und lade sie wieder hoch. Damit teilst du WordPress mit, dass Multisite genutzt werden soll. (Hinweis: Bis zu diesem Schritt ändert sich an deiner Seite noch nichts für Besucher.)

Netzwerk-Einrichtung im WordPress-Backend

Gehe nun zurück ins WordPress-Dashboard und lade die Seite neu. Unter Werkzeuge solltest du jetzt den Menüpunkt “Netzwerk-Einrichtung” sehen. Klicke darauf. Du gelangst zu einem Assistenten, der dich durch die Netzwerkeinrichtung führt. Wähle aus, ob du Subdomains oder Unterverzeichnisse verwenden möchtest – diese Option wird nur angeboten, wenn deine Installation die Voraussetzungen erfüllt (z. B. keine lokalen URLs für Subdomains). Gib dem Netzwerk einen Namen (Titel) und eine Administrator-E-Mail-Adresse ein (standardmäßig ist das deine aktuelle Admin-Mail). Bestätige dann die Einrichtung.

Code in Konfigurationsdateien einfügen

Nach Abschicken des Formulars liefert WordPress dir zwei Code-Blöcke, die du manuell einfügen musst: einen in die wp-config.php (zusätzlich zu dem in Schritt 2) und einen in die .htaccess-Datei. Die Anleitung auf dem Bildschirm zeigt genau, wo die Schnipsel hin sollen. Kopiere den wp-config.php-Block (enthält z. B. multisite-Konstanten wie MULTISITE, SUBDOMAIN_INSTALL, DOMAIN_CURRENT_SITE etc.) und füge ihn in deine wp-config.php ein (unterhalb der zuvor eingefügten Zeile). Den .htaccess-Block ersetzt du in deiner bestehenden .htaccess (im WordPress-Root) – er enthält Regeln für das URL-Rewriting der Netzwerk-Seiten. Lade beide Dateien hoch, um die Änderungen zu übernehmen.

Erneut einloggen und Netzwerk-Dashboard nutzen

Nachdem die Codeänderungen gespeichert sind, musst du dich einmal aus- und wieder einloggen, damit die neuen Multisite-Funktionen aktiv werden. Nach dem Login siehst du in der Admin-Leiste oben einen neuen Bereich “Meine Websites”. Darüber erreichst du das Netzwerk-Dashboard (Netzwerkverwaltung). Die Einrichtung ist nun abgeschlossen. 🎉 Du betreibst jetzt ein WordPress Multisite-Netzwerk!

An diesem Punkt unterscheidet sich dein WordPress leicht von einer Standard-Installation: Du hast nun zwei Ebenen in der Administration – das Netzwerk-Admin-Dashboard und die individuellen Site-Dashboards. Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie du dein Multisite-Netzwerk verwaltest und was bei Plugins und Themes zu beachten ist.

Verwaltung eines WordPress-Multisite-Netzwerks

Wichtige Konzepte bei der Verwaltung:

  • Superadministrator vs. Administrator: In einem Multisite-Netzwerk gibt es eine zusätzliche Benutzerrolle. Dein Benutzerkonto ist jetzt Superadministrator, d. h. Netzwerk-Admin. Du hast Vollzugriff auf alle Einstellungen aller Sites. Wenn du neue Sites anlegst, kannst du dich selbst oder andere als Administratoren dieser einzelnen Site eintragen. Diese Site-Administratoren (normale Admin-Rolle auf der jeweiligen Website) dürfen dann Inhalte, Seiten, Kommentare etc. ihrer eigenen Website verwalten, aber keine neuen Plugins/Updates installieren oder globale Einstellungen ändern. Nur du als Superadmin kannst zentral Plugins/Themes hinzufügen oder Einstellungen vorgeben.
  • Websites hinzufügen und bearbeiten: Über Netzwerkverwaltung > Websites kannst du neue Sites anlegen. Du vergibst dabei eine Adresse , einen Titel und einen Administrator für die Site. Innerhalb von Sekunden ist die neue Website erstellt. Du kannst im Netzwerk-Dashboard alle Sites aufgelistet sehen und per Klick zu den einzelnen Dashboards wechseln. Für jede Site lassen sich im Netzwerk-Admin außerdem bestimmte Einstellungen anpassen .
  • Nutzerverwaltung: Benutzerkonten sind global – ein registrierter Nutzer existiert im gesamten Netzwerk. Du kannst jedoch steuern, welche Site ein Nutzer besuchen oder administrieren darf. Über Netzwerk > Benutzer legst du neue Benutzer an oder fügst bestehende Benutzer zu Sites hinzu und gibst ihnen dort Rollen (z. B. Editor, Administrator). Ein Nutzerkonto kann also Zugang zu mehreren Sites haben, je nachdem, wo du es hinzufügst. Praktisch: Ein einmal registrierter User kann mit einem einzigen Login alle Seiten bedienen, für die er freigeschaltet ist. Möchtest du eine offene Community betreiben, kannst du sogar erlauben, dass sich Besucher selbstständig registrieren und eigene Sites erstellen dürfen (das ist standardmäßig aus Sicherheitsgründen deaktiviert, lässt sich aber unter Netzwerk-Einstellungen einschalten).

Vorteile von WordPress Multisite

Lohnt sich der Einsatz von WordPress Multisite? Das hängt vom Projekt ab – hier eine Übersicht der wichtigsten Vorteile dieses Features:

  • Eine einzige WordPress-Installation für alles: Du benötigst nur eine WordPress-Instanz, egal wie viele Websites du betreibst. Das bedeutet: nur einmal WordPress Core installieren und konfigurieren. Zusätzliche Sites fügst du einfach dem Netzwerk hinzu, anstatt jedes Mal eine neue WordPress-Installation aufzusetzen. Das spart Zeit bei der Einrichtung und reduziert den Wartungsaufwand erheblich.
  • Unendlich erweiterbar: Ein Multisite-Netzwerk kann theoretisch beliebig viele Websites umfassen. Du als Superadministrator kannst mit wenigen Klicks neue Seiten oder Blogs hinzufügen – es gibt kein hartes Limit außer den Kapazitäten deines Servers. Diese Skalierbarkeit nach oben ist ideal, wenn du planst, in Zukunft weitere Websites zu starten.
  • Zentrale Kontrolle und konsistente Einstellungen: Als Superadmin hast du volle Kontrolle über alle Sites im Netzwerk. Du entscheidest, welche Themes und Plugins verwendet werden dürfen, und kannst wichtige Einstellungen global vorgeben. Das erleichtert z. B. die Durchsetzung eines einheitlichen Designs oder Sicherheitsstandards über alle Seiten hinweg. Änderungen am Design oder an Funktionen (z. B. ein neues Pflicht-Plugin) kannst du netzwerkweit ausrollen, statt jede Site einzeln anzufassen.
  • Delegation von Verantwortlichkeiten: Obwohl du die Zügel in der Hand behältst, kannst du für jede Site einen eigenen Administrator bestimmen. Dieser lokale Admin kümmert sich um die Inhalte seiner Website, kann Beiträge verfassen, Kommentare moderieren etc., hat aber keinen Zugriff auf globale Einstellungen. So können z. B. verschiedene Abteilungen oder Kunden ihre jeweiligen Seiten selbst pflegen, ohne dass sie einander in die Quere kommen – du stellst aber sicher, dass nichts am Gesamtsystem verändert wird, was nicht abgesprochen ist.
  • Kosteneinsparungen: Insgesamt führen die genannten Punkte zu Zeit- und Kosteneinsparungen bei Wartung und Betrieb. Weniger Installationsaufwand, nur eine Hosting-Umgebung verwalten, zentralisierte Updates – all das reduziert den Administrationsaufwand. Wenn du Webhosting bezahlst, ist es oft günstiger, eine größere Installation zu betreiben als viele kleine (z. B. spart man ggf. Lizenzkosten für Premium-Plugins, weil ein Plugin auf mehreren Sites genutzt wird, oder man benötigt nur ein Backup-System statt vieler einzelner).

Nachteile von WordPress Multisite

So praktisch Multisite ist, es bringt auch einige Nachteile und Einschränkungen mit sich, die du kennen solltest, bevor du dich entscheidest:

  • Komplexität und Kompatibilität: Ein Multisite-Netzwerk ist komplexer aufgebaut als eine einzelne WordPress-Seite. Manche Plugins kommen mit dieser Komplexität nicht zurecht oder unterstützen Multisite nicht offiziell. Es kann vorkommen, dass ein Plugin auf einer Sub-Site nicht wie erwartet funktioniert oder Fehler verursacht, weil es nicht für die Nutzung in Netzwerken entwickelt wurde. Auch bestimmte WordPress-Funktionen (z. B. einige REST-API-Endpunkte oder absolute Pfadangaben) können in Multisites anders funktionieren. Du musst also etwas mehr testen und dich darauf einstellen, im Fehlerfall nach Lösungen zu suchen, die spezifisch für Multisite sind.
  • Nur eine Hauptdomain ohne Zusatz-Plugins: Von Hause aus läuft eine Multisite unter einer einzigen Domain (plus eventuellen Subdomains davon oder Verzeichnissen). Alle Sites tragen also diesen Domainnamen in sich. Möchtest du komplett unterschiedliche Domains in einem Netzwerk betreiben (z. B. seiteA.de und seiteB.com zusammen), brauchst du zusätzliche Plugins oder Tricks (Stichwort Domain Mapping). Ohne solche Maßnahmen eignet sich Multisite nicht für die zentrale Verwaltung völlig unterschiedlicher Domains, da WordPress das standardmäßig nicht vorsieht. Es gibt zwar Lösungen (seit WordPress 4.5 kann man in den Seiteneinstellungen eine andere Domain eintragen, oder man verwendet Plugins wie „WordPress MU Domain Mapping“), aber das ist ein zusätzlicher Aufwand und möglicher Fehlerfaktor.
  • Geteilte Server-Ressourcen: Alle Websites teilen sich die Server-Hardware (CPU, RAM, Datenbank) der einen Installation. Wenn eine Site sehr viel Traffic oder eine ressourcenhungrige Aufgabe hat, kann das die Gesamtleistung des Netzwerks beeinträchtigen. Unerwartete Lastspitzen auf einer einzelnen Seite können also dazu führen, dass auch andere Seiten langsamer werden. Gerade für Einsteiger kann es herausfordernd sein, das Server-Tuning im Blick zu behalten, damit keine Site die Ressourcen des Gesamtsystems sprengt. In manchen Fällen ist es daher aus Performancegründen doch besser, getrennte Installationen zu verwenden (z. B. wenn eine der Sites extrem groß und besucherstark ist im Vergleich zu den anderen).

Performance in WordPress Multisite

Wie wirkt sich ein Multisite-Netzwerk auf die Performance deiner Websites aus? Hier gibt es einige Punkte zu bedenken, sowohl positive als auch negative:

Positive Aspekte:

  • Ressourcenteilung: Mehrere Sites auf einer Installation können effizienter arbeiten als viele getrennte Installationen. Gemeinsame Caching-Mechanismen (z. B. ein gemeinsamer Objekt-Cache oder OPCache für PHP) kommen allen Sites zugute. Außerdem wird der Server nicht mit mehrfach geladenen Kopien desselben Codes belastet – WordPress-Core, aktive Plugins und Themes werden einmal geladen und dann für jede Site genutzt, was Speicher sparen kann. Gerade wenn deine Sites alle ähnlich gestrickt sind, kann das etwas Performance bringen.
  • Weniger Overhead durch Plugins: Hast du beispielsweise 10 separate WordPress-Installationen mit dem gleichen Set an 10 Plugins, laufen 10 separate WordPress-Umgebungen parallel – inkl. 10 separater Plugin-Initialisierungen. In einem Multisite-Netzwerk laufen dieselben 10 Plugins auch auf 10 Sites, aber die Umgebung wird geteilt. Das heißt zwar, dass pro Seitenaufruf immer noch die plugin-spezifischen Aufgaben je Site anfallen, aber zumindest z. B. der Code liegt nur einmal im Speicher. Insgesamt kann das Backend- und Frontend-Anfragen tendenziell beschleunigen, sofern die Hardware ausreichend dimensioniert ist.
  • Zentrales Caching möglich: Durch die Zentralisierung kannst du ein einheitliches Caching-System einsetzen (Seiten-Cache, Datenbank-Cache, Objekt-Cache), was konsistent für alle Sites konfiguriert wird. Ein guter Page-Cache (wie z. B. WP Super Cache, W3 Total Cache oder serverseitiges Caching) wird in einem Multisite für alle Seiten wirksam sein und so die Auslieferungsgeschwindigkeit verbessern.

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Herausforderungen:

  • Spitzenlast einzelner Sites: Wie schon unter den Nachteilen erwähnt, kann eine traffic-starke Site die Serverressourcen dominieren und dadurch andere Sites ausbremsen. Wenn eine Seite z. B. durch einen externen Effekt plötzlich viel besucht wird (Schlagwort: „Hacker News/Reddit-Effekt“) und dein Server an die Grenze geht, leiden alle Sites im Netzwerk. In getrennten Umgebungen könnte man solche „Hot Sites“ auf eigenen Server umziehen oder isoliert optimieren.
  • Datenbankgröße und -zugriffe: In der Datenbank entstehen mit jeder neuen Site zusätzliche Tabellen (für Posts, Post-Meta, Comments, Options etc.). Bei sehr vielen Sites kann das die Datenbank groß und die Abfragen potenziell langsamer machen. Zwar arbeiten die meisten Abfragen site-spezifisch (durch Tabellenpräfix getrennt), aber z. B. globale Abfragen (Benutzerverwaltung, Netzwerk-Einstellungen) könnten etwas mehr Aufwand haben. Eine regelmäßige Datenbank-Optimierung und ggf. eine solide Datenbank-Server-Konfiguration (Indexierung, Caching) sind wichtig.
  • Backup und Wartungsfenster: Ein Performance-Aspekt ist auch, wie du Backups oder Wartungen durchführst. In einem Multisite ist ein Backup der Datenbank oft umfangreicher und dauert länger, da es alle Sites enthält. Das sollte eingeplant werden, damit das Backup-Script nicht den laufenden Betrieb beeinträchtigt. Ähnlich bei Wartungen: ein Deployment eines Updates betrifft alle Sites gleichzeitig – es gibt kein Blue-Green-Deployment pro Einzel-Site, sondern alles ist eine Einheit.

Fazit zur Performance:

Insgesamt muss man sagen: Die größte Sicherheitsstärke von Multisite – zentrale Kontrolle – ist zugleich ihre Schwäche. Ein einzelner Superadmin-Login oder eine einzige Schwachstelle kann im Worst Case alles gefährden. Dem kannst du aber mit sorgfältigen Maßnahmen begegnen. Bei ordentlicher Härtung und Umsicht ist ein Multisite-Netzwerk genauso sicher zu betreiben wie einzelne Sites – du musst nur immer im Hinterkopf behalten, dass du für mehrere Sites auf einmal verantwortlich bist.

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Fazit

Für dich als WordPress-Nutzer – ob ambitionierter Blogger, Admin oder Unternehmer heißt das. Überlege dir gut, ob die Pro-Punkte für dein Projekt überwiegen. Wenn ja, bietet WordPress Multisite eine robuste Grundlage, um dein Website-Netzwerk aufzubauen. Du kannst effizient arbeiten und behältst die Kontrolle. Wenn nein, ist das auch okay – viele Szenarien lassen sich mit einzelnen WordPress-Installationen genauso gut (oder besser) lösen.

Zum Schluss ein Rat: Starte im Zweifel klein. Teste WordPress Multisite vielleicht erstmal in einer Staging-Umgebung, richte zwei, drei Sites ein und spiele mit den Einstellungen. So bekommst du ein Gefühl dafür, ob es deinen Bedürfnissen entspricht. Hast du dich dafür entschieden, dann steht einer ganzen Sammlung von WordPress-Seiten, die du bequem von einer Stelle aus administrierst, nichts mehr im Wege. Viel Erfolg mit deinem WordPress Multisite Netzwerk!

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